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Mit Baukindergeld und Bürgschaft auf richtigem Weg. Reform der Grunderwerbsteuer fehlt.
"Union und SPD leiten mit ihrem Koalitionsvertrag endlich eine Trendwende für mehr Wohneigentum ein. Seit langem wünschen wir uns diesen Schritt. Es ist das vielleicht wichtigste Ergebnis für junge Familien aus den zurückliegenden Verhandlungen der Arbeitsgruppe." Mit diesen Worten kommentiert der Präsident des Immobilienverbandes IVD, Jürgen Michael Schick, Passagen aus dem aktuellen Entwurf des Koalitionsvertrages.
"Nach der Abschaffung der Eigenheimzulage vor zwölf Jahren hat die Politik die Förderung des Wohneigentums völlig aus den Augen verloren. Die Eigentumsquote geht seit Jahren in vielen wirtschaftlich starken Regionen zurück, obwohl Deutschland mit einer Quote von derzeit 45 Prozent ohnehin schon am Tabellenende der Europäischen Union liegt. Es wird Zeit, dass sich etwas tut", so Schick.
Der IVD hatte als erster Verband in der Immobilienbranche die Politik aufgefordert, die Unterstützung zur Bildung von Wohneigentum wieder in den Fokus zu nehmen. "Seit vier Jahren setzen wir uns dafür ein. Es ist ein großer Erfolg, dass die Politik jetzt konkrete Maßnahmen in den Koalitionsvertrag schreibt", sagt der IVD-Präsident.
Laut Entwurf des Koalitionsvertrages wollen Union und SPD die Eigentumsbildung für Familien finanziell mit einem Baukindergeld unterstützen. Dafür soll es für den Ersterwerb von Neubau oder Bestand ein Zuschuss in Höhe von 1.200 Euro je Kind und pro Jahr geben, der über einen Zeitraum von zehn Jahren gezahlt wird. Das Baukindergeld soll flächendeckend bis zu einer Einkommensgrenze von 75.000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen pro Jahr und zusätzlich 15.000 Euro pro Kind gewährt werden. Damit kann der Steigerung der Eigentumsquote eine neue Chance gegeben werden.
"Derzeit bleibt Familien mit kleinem oder mittlerem Einkommen der Erwerb von Wohneigentum nahezu verwehrt. Das könnte sich mit dem Baukindergeld ändern. Und das ist auch dringend nötig, denn der Kauf von Wohneigentum ist die beste kapitalgedeckte Altersvorsorge. Es gibt derzeit keine bessere Möglichkeit, für sich und seine Kinder vorzusorgen", sagt Schick.
Er erinnert in diesem Zusammenhang an den aktuellen IVD-Erschwinglichkeitsindex, der aufzeigt, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für Familien ist, ein Eigenheim zu erwerben. „Wohneigentum ist in vielen Städten und Regionen so attraktiv und erschwinglich wie kaum zuvor. Wenn nicht jetzt, wann dann?“, so der IVD-Präsident.
Schick begrüßt in diesem Zusammenhang, dass eine weitere IVD-Forderung zur besseren Finanzierbarkeit von Wohnimmobilien im Koalitionsvertrag berücksichtigt wird. Laut Entwurf wollen Union und SPD ein Bürgschaftsprogramm der KfW einführen, mit dem ein Anteil des Kaufpreises bzw. der Baukosten selbstgenutzten Wohneigentums abgesichert wird. Dadurch soll das beim Erwerb notwendige Eigenkapital gesenkt werden. Die Bürgschaft soll für 20 Jahre gelten.
"Eine solche Bürgschaft ist bei Gewerbeimmobilien seit langem gut geübte Praxis. Die Hilfe ist groß, das Kreditausfallrisiko ist gering. Das ist ein guter Baustein für die Eigentumsbildung", sagt Schick.
Der wohl effektivste und einfachste Weg, um die Familien beim Erwerb von Wohneigentum zu entlasten, bliebe im Koalitionsvertrag aber leider unberücksichtigt. "Eine Reform der Grunderwerbsteuer mit Absenkung auf bundesweit 3,5 Prozent wäre die richtige Willensbekundung der Politik gewesen. Selbst die Freistellung von der Grunderwerbsteuer für Erstkäufer bleibt im Entwurf des Koalitionsvertrages derzeit fraglich. Ich hoffe, dass das Union und SPD auf der Zielgeraden der Verhandlungen noch ändern", so Schick abschließend.
Quelle: Immobilienverband Deutschland IVD, Berlin (MBA)
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